2018 Griechenland – Sizilien – Sardinien

Montag,  25.06.18
 
Vor dem Stromboli liegt man sehr ungeschützt. In der Nacht nahm der Schwell, der vermutlich aus den Unwettern resultierte, die wir über Italien beobachten konnten, ein bedrohliches Ausmaß an. So entschlossen wir uns, bereits um zwei Uhr morgens den Ankerplatz zu verlassen. Crewmitglied Max beschreibt das Erlebte so:
 

„‚Aufstehen, Rettungsweste an los‘ weckte mich eine Stimme unsanft aus dem Schlaf. Es war dunkel draußen und mein Kopf brummte. Demnach hatte ich also nur kurz geschlafen. Nach dem Anlegen der Rettungsweste und meines Lifebelts durfte ich feststellen, dass der Skipper aufgrund einer Wetteränderung den jetzt unsicheren Ankergrund vor Stromboli schnellstmöglichst hinter sich lassen wollte. Und das um zwei Uhr morgens. Ich und ein weiteres Crewmitglied durften dann glücklicherweise bis zum Morgen weiterschlafen, nachdem wir  geholfen hatte, das Boot auf die sichere See zubefördern.“

Die Fahrt an der Westküste des Stromboli mit seiner Lava-Rutsche und den Eruptionen vorbei in der Dämmerung war dafür wiederum sensationell.

Zu weiteren Fahrt aus Mircos Tagebuch:

„Das beeindruckenste Erlebnis der ganzen Reise war zweifelsohne der aufkommende Sturm mit den zwei von Osten herannahenden Gewitterzellen. Dem Ratgeberhandbuch (und der eigenen Intuition) folgend, war Eile angesagt den Legerwall zu verlassen und sich frei zu schaffen, was aufgrund der Wellen und kleiner vor Anker liegender und nicht kenntlich gemachter Motorboote alles andere als leicht war. Nachdem der Anker oben war, musste wir den Stromboli wegen der anderen Boote, auf denen die Besatzungen auch schon hellwach waren, weiträumig um das Strombolinchen umfahren. Die Nordseite des Vulkans, eine Sperrzone wegen der dort möglichen Asche- und Vulkanbrockenregen, lag genau in der Abdeckung des Sturms der nun gar nicht mehr so bedrohlich erschien, und wir konnten in Ruhe die Eruptionen beobachten, sowie das noch am Heck angebundene Dinghi samt Außenborder an Deck schaffen. Die Sorge, das es sich im Sturm von dannen macht, war berechtigt. Nach dem Aufklaren der Wimar ging es aus der Abdeckung heraus und das Boot und der Skipper konnten zeigen was in ihnen steckt.  Wir flogen bei gut 20Knoten Wind aus 60Grad und perfekt getrimmten Segel zeitweise mit über 7,5Knoten in Richtung Lipari. Nach der Vorbeifahrt an der Inselkette zeigte die tyrillische See allerdings wieder sein wahres Gesicht und machte italienische Mittagspause…..bis zum Abend. Zeit für einen Motorcheck dachte sich der Skipper, der keine freien Moment ausgelassen hat seinen Kopf nicht bis in den hintersten Winkel des Bootes zu stecken um nicht die eine oder andere Reparatur vorzunehmen. Die nächtliche Anfahrt an Cefalu über die Richtfeuer in Deckung zum Leuchtturm haben klar gezeigt, dass sich die optischen Eindrücke bei Dunkelheit sehr von der Realität unterscheiden können, trotz GPS Kartenplotter oder ähnlichem.“

 
Bei der Fahrt machte sich leider der schlechte Diesel aus Catania bemerkbar, vermutlich hatten sich bereits die Filter zugesetzt. Für den Rest der Reise mussten wir mit niedrigerer Drehzahl fahren. Zum Glück hatten wir ja Segel :).
 
Kurz nach 23 Uhr lagen wir sicher im Hafen von Cefalu.